Ziel des Wettbewerbs war es, das bisherige „Alte Kaufhaus“ zu einem „Bürgerhaus“, einem öffentlichen Ort zu entwickeln, an dem sich Menschen jeden Alters und jeder Herkunft begegnen können, das Haus vielfältig nutzen und somit zur Belebung des Marktplatzes beitragen. Es soll ein Ort der Kommunikation, des gesellschaftlichen und kulturellen Austauschs mit neuen, offenen und einladenden Räumlichkeiten entstehen und direkt neben dem Rathaus als städtische „Visitenkarte“ wirken. Primärnutzer sind die Bibliothek und die Tourist-Information.
Das Bestandsgebäude war so umzuplanen, dass es sich weiterhin städtebaulich in das sensible Raumgefüge des Ensembles am Marktplatz mit dem hoch auftragenden giebelständigen Rathaus und der traufständigen oder abgewalmten, zwei- bis dreigeschossigen Nachbarschaft einfügt.
Die Wettbewerbsteilnehmer sollten sich intensiv mit der Gebäudekubatur auseinandersetzen. Es war dabei ein ganz besonderes Augenmerk darauf zu legen, dass dem östlichen Nachbarn durch die Umplanung keine Nachteile in der Belichtung und Belüftung entstehen, da hier der Gebäudeabstand bereits äußerst gering und die Räumlichkeiten des Nachbarn unzureichend belichtet sind.
Das neue Bürgerhaus war als offenes und einladendes Haus zu gestalten. Neben der städtebaulichen Einfügung war auch der Umgang mit gestalterischen Mitteln wie Materialität, Detailierung und Farbe so zu wählen, dass die gestalterische Einheit des Marktplatzes gestärkt wird und kein Fremdkörper entsteht.
Unter dem Ansatz des „Nachhaltigen Bauens“ waren gesellschaftliche, energetische und ökologische Aspekte sowie ein wirtschaftlicher Betrieb ganzheitlich in die Planung des Bürgerhauses einzubeziehen. Hier spielte auch die Möglichkeit einer flexiblen Umnutzung eine Rolle. Es ist vorstellbar, später Teilflächen neuen Nutzungen zuzuführen. So könnten mittel- bis langfristig Teile der Bibliothek zugunsten von weiteren Räumen für Bildung, Kultur und Zusammenkunft umgewidmet werden. Entsprechend war die innere bauliche Organisation so zu gestalten, dass Struktur- und Nutzungsänderungen möglich sind.
Grundsätzliche Anforderungen an das Bürgerhaus waren eine klar strukturierte Organisation der Erschließung für Mitarbeiter und die Öffentlichkeit. Bibliotheksfremde Büros und Räume müssen unabhängig der Öffungszeiten der Bibliothek zugänglich sein. Der multifunktional nutzbare Veranstaltungs-/Ratssaal soll bei Abendveranstaltungen, teilweise auch unbeaufsichtigt, für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Zudem war auf eine externe und interne barrierefreie Erschließung sowie grundsätzlich eine helle, beruhigende und einladende Gestaltung zu achten.
Es wurden ein 1. Preis, zwei 2. Preise sowie zwei Anerkennungen vergeben. Die Ergebnisse und Preisträger des Wettbewerbs sind auf competitionline einzusehen.
Verfahrensart
Wettbewerbsmanagement (WBM) für Realisierungswettbewerb nach RPW 2013 im VgV-Verfahren
Wettbewerbsgegenstand
Umnutzung eines Gebäudes zur Bibliothek und Veranstaltungshaus
BGF
2.400 m2
Bearbeitungszeitraum
2017
Teilnehmer
20 Büros
Ausloberin
Stadt Hammelburg
Am Marktplatz 1
97762 Hammelburg
09732 902 0
www.hammelburg.de